Stimmstörungen können sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auftreten. Wir unterscheiden verschiedene Formen.
1. Funktionell bedingte Stimmstörungen
Diese betreffen häufig Menschen, die beruflich viel sprechen, z. B. Call-Center-Mitarbeiter oder Lehrer. Ursachen sind vor allem Stress, falscher Stimmgebrauch oder eine falsche Atmung.
2. Organisch bedingte Stimmstörungen
Hier ist eine Erkrankung oder eine Veränderung an den Stimmorganen verantwortlich für die Stimmprobleme. Mögliche Ursachen sind:
-Stimmbandlähmung (z.B. nach Schilddrüsen-OP)
-Stimmlippenpolypen
-Stimmlippenknötchen
-neurologische Grunderkrankungen (Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, etc.)
-chronische Kehlkopf-Entzündung
3. Psychogen bedingte Stimmstörungen
Hier findet die logopädische Behandlung meist begleitend zu einer psychotherapeutischen Therapie statt.
Die Symptome sind bei allen Formen ähnlich. Sie können isoliert, oder in allen Kombinationen und Schweregraden auftreten:
-eingeschränkte stimmliche Belastbarkeit
-Veränderung des Stimmklangs (heiser, rauh, behaucht), z.T. auch Stimmlosigkeit
-eingeschränkte Modulationsfähigkeit (Tonhöhenumfang ist eingeschränkt)
-Räusperzwang, Husten
-Missempfindung im Kehlkopf-Bereich
-gestörte Sprechatmung (Schnappatmung, Hochatmung)
Die Therapie erfolgt in unserer Praxis ausschließlich durch Therapeuten mit einer Zusatzqualifikation zum "Fachtherapeut für Stimme". Diese Ausbildung umfasst viele verschiedene Behandlungsansätze, z. B. Funktionales Stimmtraining (Erlanger Modell), Akzentmethode nach Svend Smith, Abspannen nach Coblenzer/ Muhar, Resonanzmethode, Kaumethode nach Froeschels und andere.
Nach einem Anamnesegespräch und einer ausführlichen Stimmdiagnostik wird beurteilt, welche Symptome am stärksten auftreten, um so die Therapieschwerpunkte und den entsprechenden Therapieansatz (oder eine Kombination aus mehreren Ansätzen) für den jeweiligen Patienten auswählen zu können.
Die Übungen werden so angeleitet, dass sie auch zuhause anwendbar sind, um somit den Therapieerfolg zu beschleunigen.