Die Logopädie gehört zu den nicht-ärztlichen medizinischen Heildisziplinen. Logopäden werden auf Verordnung des Arztes tätig. Sie diagnostizieren, ob eine Sprach-, Sprech-, Stimm- oder Schluckstörung vorliegt und in welchem Schweregrad, entscheiden, ob diese einer Behandlung bedarf und führen diese durch. Außerdem beraten sie Patienten und Angehörige hinsichtlich der Störung und dem Umgang damit. Das Ziel einer logopädischen Therapie ist es entweder, die normale Funktion im gestörten Bereich wieder herzustellen, oder, wenn dies nicht möglich ist, die Funktion so weit wie möglich zu verbessern, den Ist-Zustand zu erhalten oder Ersatz- und Umwegstrategien zu entwickeln. Im Mittelpunkt der Behandlung steht immer der Patient mit seinen Bedürfnissen und Problemen, die individuell gelöst werden sollen. Die möglichen Methoden dazu sind vielfältig und störungsspezifisch. Sie beinhalten z. B. Rollenspiele, motorische Übungen, Atemtraining oder Entspannungsverfahren. Wenn Hilfsmittel, wie z. B. elektronische Sprechhilfen oder Geräte zur unterstützten Kommunikation verordnet werden, übernehmen Logopäden häufig auch die Anpassung und das Training des Handlings mit dem Patienten. Wichtig ist immer die Einbindung der Angehörigen, die mitbetroffen sind und im Alltag möglichst effektiv agieren und unterstützen sollen. Auch im Bereich der Prävention, also bevor Störungen auftreten, können Logopäden beratend oder vorsorgend tätig sein.
Logopäden informieren den behandelnden Arzt in Form von Berichten regelmäßig über den Verlauf und die Inhalte der Behandlung, anhand derer der Arzt über Notwendigkeit und Sinn einer Weiterverordnung oder vielleicht eine andere Art der Hilfe und Intervention entscheiden kann.
Neben der freien Praxis, in der Patienten aller Altersgruppen ambulant behandelt werden, arbeiten Logopäden in Einrichtungen, wie Kliniken oder Förderzentren, in denen meist bei Bedarf auch eine stationäre Therapie mit täglichen Anwendungen möglich ist.